Flyschzone: Rheno-Danubischer Flysch, erstreckt sich entlang der Alpen parallel zu Rhein/Donau
früher dachte man, es würde sich um Flachwassersedimente handeln (da Tone und Sande); erst seit den 1960ern weiß man, dass es Turbidite sind (z.B. wenige Fossilien)
enthalten ist eine Kalk-Gruppe und eine Quarzit-Gruppe (Flysch-Gault); der Kalk ist ein Hinweis darauf, dass die Ablagerung über der CCD erfolgt sein muss (allerdings: bei Turbiditen erfolgt die Ablagerung so schnell, dass auch unter der CCD Kalk erhalten bleibt)
Messung der CCD: Durch Kalksäckchen an einem Seil; so kann man feststellen, ab welcher Tiefe der Kalk stark abgebaut wird. Außerdem: Untersuchung des Meeresbodens; dort, wo der Kalk-Anteil in den Sedimenten unterhalb eines bestimmten Werts ist, geht man davon aus, dass der Meeresboden unter der CCD liegt.
Die CCD ist abhängig von der Wassertemperatur, dem pH-Wert, Meeresströmungen (Zufuhr/Abfuhr der Sedimente) und der biogenen Kalkproduktion.
Zeitraum: Oberkreide bis Tertiär, d.h. vor der Alpenfaltung (Tertiär) => die metamorphen Gesteine der Alpen sind jünger als die Flysch-Gesteine
Vermutlich erfolgte die Ablagerung in einer lang gestreckten Rinne; bei der Subduktion des Tethys-Meeres wurde die an der ozeanische Platte durch Slab Pull mit nach unten gezogen, wodurch sich ein Graben bildet; wenn der Slab abreißt, kommt es zu einer geologisch sehr schnellen Hebung.
Der Kontinentalhang ist typischerweise ca. 2° geneigt; er erscheint auf Zeichnungen immer extrem steil, weil der Meeresboden immer stark überhöht gezeichnet wird.
Turbidite enstehen, wenn Sedimentpakete am Kontinentalhang ins Rutschen kommen (z.B. Störung, die den Porendruck erhöht => Verminderung der Reibung, Lawine geht ab). Die Hauptschüttungszentren der Flysch-Turbidite liegen bei Vorarlberg; die Sedimentmächtigkeiten nehmen bis Salzburg immer mehr ab. Turbidite können hunderte bis tausende Kilometer weit fließen.
Die Reynoldszahl gibt das Verhältnis aus Reibung und Massenträgheit an; Strömung ist meist turbulent.
Froude-Zahl (vgl. Mach-Zahl in Gasen): Geschwindigkeit von Oberflächenwellen (Tsunami!) beträgt v = sqrt(h*g) (Wellenhöhe, Erdbeschleunigung). Während Tsunamis Geschwindigkeiten von mehreren 100 km/h erreichen, liegt bei Turbiditen die kritische Geschwindigkeit bei ca. 50 km/h (da Schichtdicke geringer als die Wassertiefe bei Tsunamis); bei Strömung mit höherer Geschwindigkeit spricht man vom „oberen Fließregime“ (schießender Zustand), ansonsten vom „unteren Fließregime“ (strömender Zustand). Ersteres wird wegen der höheren Geschwindigkeit unten abgelagert, das untere Fließregime darüber.
Erkennungsmerkmal von Turbiditen: gradierte Schichtung (oben feiner als unten), außerdem meist Strömungszeichen. Hier: auf Unterseite Schleifspuren und Stoßmarken (wo Steine entlangschleifen oder springen), außerdem Spuren von Würmern (u-förmige Löcher im Meeresboden, Turbidit hat sich erodierend darüber abgelagert => Abdruck von zwei benachbarten Löchern im Turbidit).
Schwefelwasserstoff kann eine Metamorphose überstehen; in Brasilien gibt es Marmor, der nach H2S stinkt.
Unterschied zwischen Schieferton und Tonschiefer: Ersterer kann im Wasser quellen, Letzterer nicht.
Eklogite im Flysch: aus den darüber abgelagerten Moränen; Gletscher haben die Steine aus dem kristallinen Gebirge (Silvretta) herantransportiert.