Am 20.12.2003; Treffpunkt 10:00 Hotel Schwaiger Glonn
Firma CGG
alle Grundeigentümer im betroffenen Gebiet aufsuchen und Genehmigungen einholen
Entschädigungen klären
klären, wie Kabel durch Ortschaften gelegt werden
die Grundbesitzer sind deutlich kooperativer, wenn das vorige Seismik-Team einen guten Eindruck hinterlassen hat
Kontakt zu allen beteiligten Landratsämtern und Denkmalschutzbehörden
Beispiele für Problemfälle:
Golfplätze, empfindliche Felder: dürfen nicht befahren werden
Gasleitungen: Abstand halten
Denkmalschutzpunkte: dort keine Bodenveränderungen
Biotope, Landschaftsschutzgebiete
Wasserschutzgebiete: keine Bohrungen erlaubt, Fahrzeuge dürfen nicht abgestellt, aufgetankt oder repariert werden
Munitionsaltlasten
Zeitbedarf: 6-8 Wochen
Planung der Positionen der Schusspunkte und der Geophon-Ketten (das Raster muss nicht exakt eingehalten werden, aber die Abdeckung muss gleichmäßig sein)
Erstellen von Karten für die Arbeit im Feld (mit der Software ArcView GIS, Kartenplotter)
Erfassen der Daten (kommen auf 40 GB-Bändern aus dem Messwagen), erste graphische Auswertungen
Qualitätskontrolle: Ist die Überdeckung überall ausreichend (30-fach)? Gab es technische Probleme?
Backup der Daten
Raster von Geophonen, deren Daten zentral im Messwagen gesammelt werden
zusätzlich 60 Nahfeldmesspunkte: ca. 200 m Auslage, Auslösung durch Vakimpak (= Fallgewicht von 50 kg, das aus ca. 1,60 m Höhe hinunterfällt; zusätzlich befindet es sich auf einem Kolben in einem luftdichten Zylinder, d.h. das Gewicht wird hydraulisch nach oben gezogen und erzeugt dabei unten ein Vakuum)
zusätzlich 15 Bohrungen (d.h. Messungen in der Tiefe), ca. 50 m tief, Auslösung durch Vakimpak (an der Oberfläche)
40 Fahrzeuge sind im Einsatz; ausgestattet mit GPS, um die richtigen Positionen zu finden (wobei der Empfang im Wald oft problematisch ist)
Vibrationsprogramm wurde bereits vorher im Fahrzeug eingespeichert, wird dann per Funk vom Messwagen aus abgerufen; Frequenz-Sweep (tief -> hoch), Dauer ca. 10 Sekunden
die tatsächlich vom Fahrzeug ausgeführten Vibrationen werden digital zum Messwagen zurückgefunkt (daher das Rauschen im Funkgerät)
die Fahrzeuge setzen ihr komplettes Gewicht (22 t) ein, d.h. sie stehen während der Vibration kaum noch auf ihren Rädern
Schäden am Boden treten kaum auf, v.a. seit die Fahrzeuge eine Gummimatte unter der Rüttelplatte haben
zu jedem Trupp gehören 6 Fahrzeuge, plus 2 Reserve-Fahrzeuge
pro Vibrationspunkt werden 9 Vibrationen durchgeführt: drei Fahrzeuge vibrieren gleichzeitig (Elimination von Oberflächenwellen), an jeweils drei verschiedenen Positionen hintereinander
orange Kabel durchziehen das Untersuchungsgebiet in Ost-West-Richtung (digitale Datenübertragung, je zwei Adern für Stromversorgung und Datenübertragung); alle 40-50 Messpunkte ist eine Batterie zur Stromversorgung angeschlossen
an jedem Messpunkt sind 24 Geophone über einen Analog-Digital-Konverter angekoppelt, die jeweils 25 m weit auf beide Seiten des orangen Kabels reichen; zur Verlängerung gibt es spezielle Verlängerungsstücke, oder man lässt ein paar Geophone in der Luft hängen und teilt der Software mit, dass diese nicht ausgewertet werden sollen
gelbe Kabel verbinden die Geophonketten mit dem Messwagen
steht möglichst zentral auf einem Hügel, um gut per Funk erreichbar zu sein
löst über Funk die Vibrationen bei den Fahrzeugen aus; die Vibrationsdaten werden digital zum Messwagen zurückgefunkt (daher das Rauschen im Funkgerät), um die Fahrzeuge zu überwachen
gemessen wird während der Vibration plus zusätzlich 4 Sekunden; Sampling-Rate 500 Hz (d.h. alle 2 ms eine Abtastung); gemessen werden 1200 Messpunkte gleichzeitig (mit je 24 Geophonen, d.h. 24-Bit-Signal pro Messpunkt); das Untersuchungsgebiet umfasst 2800 Messpunkte, von denen die meisten gleichzeitig mit Geophonen bestückt sind, um kontinuierlich arbeiten zu können
in der Nähe: Antenne für den Empfang des Differential-GPS-Signals
Ziel ist die Erforschung der Eignung der Molasse als Erdgasspeicher (für RWE/Dea, Speicher Wolfersberg)
das poröse Speichergestein ist wasserhaltig; entsprechend kann man Gas maximal mit dem hydrostatischen Druck hineinpumpen (ansonsten drohen Verluste)
auf den Seismogrammen ist unter der Molasse eine Grenze zu sehen, das ist der Malm (= Jura-Kalk); die Grenze zum kristallinen Untergrund ist schlecht sichtbar, weil beide ähnliche seismische Eigenschaften haben
im Winter gibt es weniger Probleme mit den Bauern, und die Ankopplung der Geophone ist durch den Frost besser; allerdings werden sie manchmal beschädigt, wenn man sie gewaltsam rausreißt
Probleme durch Wildverbiss und Schneepflüge (Geophon-Kabel!)
über Weihnachten ruht die Erforschung, trotzdem ist Personal vorhanden, um auf das Material aufzupassen; es wäre ein viel zu großer Aufwand, es zwischendurch abzubauen